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Moortypische Tiere

Artenvielfalt stark eingeschränkt...

Was für die Flora der Moore zutrifft, behält auch bei der Fauna seine Gültigkeit: Es können nur speziell an diesen Lebensraum angepasste Arten überleben. Daher ist die Artenvielfalt in den Mooren stark eingeschränkt.

Vor allem in den Hochmooren können aufgrund des sauren und nährstoffarmen Wassers keine Fische, Amphibien und Wasservögel leben. Schnecken, Muscheln und kleine Krebse benötigen für die Bildung ihrer Gehäuse und Panzer Kalk, der in den Sauerarmmooren ebenfalls nicht zur Verfügung steht (COLDITZ, 1994).

Für einige Insekten, wie Libellen, Mücken und Käfer stellen Moore allerdings optimale Lebensbedingungen dar.
    
Libellen (Odonata) bilden eine Ordnung innerhalb der Klasse der Insekten. Sie fallen vor allem durch ihre großen Facettenaugen und ihren zickzackartigen Flug auf. Libellen sind Räuber, die sich von kleinen Insekten ernähren.

Das Leben der Larven ist an vorwiegend stehende Gewässer gebunden. Bei ihren Beutezügen fliegen die Libellen aber auch weit ins Landesinnere. Bei warmen und trockenem Wetter schlüpfen die Libellen im Sommer aus ihren Larvenhäuten. Dann bleiben die Exuvien (Foto) an den Pflanzen zurück.

Für die Beurteilung einer Libellenpopulation eines Gebietes, ist die Sammlung und Bestimmung der Exuvien eine gängige Methode. Die durch den Grabenverbau in entwässerten Mooren entstehenden Wasserflächen, stellen ideale Habitate für Libellen dar.

Die Torf-Mosaikjungfer (Aeshna juncea), im Bild ein patrouillierendes Männchen, besiedelt alle Moore des Erzgebirges bis in die Kammlagen hinauf. Sie kann als Charakterart unseres Gebirges gelten.

Ein Paarungsrad des Kleinen Blaupfeils, Orthetrum coerulescens, eines seltenen Bewohners von Quellmooren der mittleren Gebirgslagen, hier auf der Rentzschwiese im Geyerschen Wald, ist auch ein faszinierender Anblick..

Der Vierfleck Libellula quadrimaculata bildet unter erhöhten Temperaturen eine auf den Flügeln intensiv gefärbte "praenubila" Form, welche im Hochsommer in den Mooren zu beobachten ist.

Neben der Mooreidechse (Lacerta vivipara) ist die giftige Kreuzotter (Vipera berus) in den erzgebirgischen Mooren heimisch. Beide Arten bringen ihre Jungen lebend zur Welt und sind auch bei kühlen Temperaturen bewegungsfähig. Die Kreuotter ernährt sich von kleinen Säugetieren, Lurchen und Eidechsen. Sie überwintert in etwa 15 bis 50 cm unter der Erde.

Direkt vom Lebensraum Hochmoor abhängig ist die Schmetterlingsart des Hochmoorgelblings (Colias palaeno) auch Zitronen- gelber Heufalter genannt. Die Raupen dieses Tagfalters ernähren sich von den Blättern der Rauschbeere (Vaccinium uliginosum), woran sie sich auch verpuppen.

Die Rauschbeere wächst ausschließlich auf Torfböden, so dass der Falter an den Lebensraum Moor gebunden ist. Der Hochmoorgelbling braucht zum überleben Blütenpflanzen, die er auf den Bergwiesen des Erzgebirges findet. Geht dieses Lebensraum-Mosaik aus Bergwiesen und Mooren verloren, verliert auch der Schmetterling seine Lebensgrundlage.

Ein typischer Vogel, der in den Hochmooren lebt, ist das Birkhuhn (Lyrurus tetrix). Ähnlich wie der Hochmoorgelbling ist auch dieser, zu den Rauhfußhühnern, gehörende Vogel an einen Lebensraummix gebunden. Er benötigt sowohl offenes Gelände zur Nahrungssuche, als auch Wälder, in denen er Schutz findet vor Greifvögeln, die seine natürlichen Feinde sind.

Aufgrund der zunehmenden Flächenversiegelung und auch Störungen durch Freizeitaktivitäten im Wald ist die Zahl der Birkhühner stark dezimiert worden - ob die Art überleben kann, ist fraglich. 

Weitere Informationen zum Birkhuhn finden Sie auf der Internetseite des SMUL:

https://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/natur/12688.htm