• Hochwasserschutz
  • Moors and Floor Protection
  • Hochwasserschutz

Moore und Hochwasserschutz

Die Moore des Erzgebirges sind zur Erleichterung der forst- und landwirtschaftlichen Nutzung von Gräben durchzogen und dadurch entwässert. Diese wirken bei kräftigen Niederschlägen, der Schneeschmelze oder Starkregenereignissen wie Kanäle, durch die das Wasser ins Tal rauscht. Das Regenwasser wird also nicht in der Fläche zurückgehalten, sondern wird ohne Verzögerung in den nächsten Vorfluter geleitet. Das erhöht die Gefahr von schnell anschwellenden Bächen erheblich und steigert die Hochwasserbildung.

In intakten Mooren oder auf vermoorten Flächen sickert das Niederschlagswasser langsam durch die obersten Bodenschichten. Feine Partikel werden zurückgehalten, die Torfmoospolster und wasserdurchlässigen Torfschichten wirken wie Filter, die sowohl Umweltemissionen (z.B. Schwefel) als auch Feinstaub zurückhalten können.

Aus diesem Grund ist es von Bedeutung, die Entwässerungsgräben in den Mooren zu verschließen und dadurch die Verweilzeit des Wassers in der Fläche zu erhöhen. Das Niederschlagswasser wird dann nicht mehr wie durch Kanäle talabwärts in die Vorfluter geführt.

Regenmoore haben eine besondere Bedeutung für den Hochwasserschutz, da sie durch ihr großes Porenvolumen, das durch die Ablagerung der unzersetzten organischen Substanz entsteht, große Wassermengen aufnehmen können. Man sagt auch, sie können Wasser speichern wie ein Schwamm. In niederschlagsreichen Jahren können Hochmoore tatsächlich bis zu einem Meter an Höhe gewinnen, da sich die Torfschichten, welche zum größten Teil aus Torfmoosen bestehen, mit Wasser vollsaugen.

Torfmoose bestehen aus Stämmchen und Ästchen an denen sich jeweils kleine Blätter befinden. Der obere Teil der Torfmoose wird als Köpfchen bezeichnet. Torfmoose besitzen keine Wurzeln. Sie wachsen ständig nach oben während der untere Teil abstirbt und sich daraus Torf bildet. Dadurch haben Torfmoose nicht die Möglichkeit aus tieferen Schichten Nähr- und Mineralstoffe zu erschließen. Sie überleben durch den Austausch von Ionen, das heißt es werden Mineralstoffe aus dem Niederschlagswasser gegen Wasserstoffionen ausgetauscht, die sich in den Zellen der Torfmoose befinden. Torfmoose verfügen über eine große Anzahl toter Zellen, s.g. Hyalinzellen, die Wassermengen speichern können.