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Werdegang des Gesamtprojektes

Vorstudie zum Schwerpunktprojekt „Erzgebirgische Moore“ - Inventarisierung und Einschätzung aller Moor- und Torflager im Naturparkgebiet

Eine systematische Erfassung aller Moorstandorte im Gebiet des Naturparks „Erzgebirge/ Vogtland“ erfolgte in den Jahren 1999 und 2000. Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) hat im Rahmen eines Werkvertrags die Erarbeitung einer Vorstudie in Auftrag gegeben, welche die Grundlage für das landesweite Schwerpunktprojekt „Erzgebirgische Moore“ darstellt. In Betracht gezogen wurden alle Torflager, die sich über mehr als einen Hektar erstrecken und Torfauflagen von mindestens 80 Zentimeter aufweisen. Ziel war die Erfassung des aktuellen Zustandes der erzgebirgischen Moor- und Torfstandorte, die Erarbeitung eines Maßnahmenkatalogs mit Kostenschätzung sowie die Festlegung von prioritären Moorstandorten für die Maßnahmenumsetzungen.

Fast die Hälfte der Moore im Naturpark ist bereits zerstört

Dringender Handlungsbedarf bei der Erhaltung noch bestehender Moore

Das Ergebnis der Vorstudie ist ernüchternd - fast die Hälfte der einstigen Moorstandorte im Erzgebirge ist so stark verändert und zerstört, dass eine Regenerierung nicht mehr möglich ist. Weitere 30 Prozent sind stark gestört. Nur vier Prozent wurden als naturnah bis gering gestört eingeschätzt. Etwa 20 Prozent der ehemaligen Moore sind mäßig gestört oder weisen ausreichende Regenerationsstadien auf.

Um die verbliebenen und regenerationsfähigen Moore zu sichern, zu erhalten und ihren Zustand zu verbessern, muss der Mensch unterstützende Maßnahmen ergreifen. Die dafür notwendige Maßnahmenplanung wird für jedes Moor individuell durchgeführt, da auch die Ausgangsbedingungen in jedem Moor einzigartig sind.

Welche Ziele sollen mit dem Projekt erreicht werden?

Viele kleine ergeben ein GROßES...

Bei der Betrachtung der Ziele des Projektes muss unterschieden werden zwischen den Zielen des Gesamtprojektes und den Zielen, die mit jedem Einzelprojekt erreicht werden sollen. Das Gesamtprojekt hat den Anspruch, den gefährdeten Lebensraum “Hochmoor” erzgebirgsweit zu erhalten. Es soll demzufolge ein großräumiger Verbund qualitativ hochwertiger Biotope geschaffen werden, der den seltenen moortypischen Tier- und Pflanzenarten das Überleben erleichtert. Dieses Ziel kann aber nur durch eine erfolgreiche Revitalisierung jedes Einzelprojektes erreicht werden, welche das Ziel der  Einzelprojekte ist.

Folgende Grafik soll den Werdegang des Projektes verdeutlichen:

1. Umsetzung von Maßnahmen ohne Erfahrungen und mit nur mäßigem Erfolg führten zur Notwendigkeit, eine Strategie für den systematischen Moorschutz zu entwickeln und neue Technologien zu erproben

2. Erstellung der Vorstudie zum landesweiten Schwerpunktprojekt “Erzgebirgische Moore” mit einer Zustandserfassung der Moorgebiete und einem Umsetzungskonzept mit paralleler Erprobung neuer manueller Technologien

3. Durchführung von Sofortmaßnahmen (Bau von Stauanlagen) mit Optimierung der manuellen Technologien und ersten Erprobung maschineller Technologien

4. Integrative Maßnahmenumsetzung unter Berücksichtigung aller Aspekte des Moorschutzes für die Torfkörper (Nutzung gemeinsamer Interessen und Ziele von Naturschutz, Forst-, Wasser- und Landwirtschaft sowie Tourismus)

 5. Seit 2010 werden die Maßnahmen in den Mooren überwiegend maschinell mit Baggern umgesetzt. Die Vorarbeiten sowie die Planung der Maßnahmen sind auf den Einsatz der unterschiedlich großen Maschinen ausgerichtet. Trotzdem werden in besonders sensiblen Moorbereichen noch manuelle Arbeiten verrichtet.
Neben den Zielen des Moor- und Artenschutzes gewinnt der Klimaschutz durch die Moore zunehmend an Bedeutung.