• Hühnerhaide
  • Hühnerhaide
  • Hühnerhaide

Hühnerhaide

Lage: bei Rübenau im Erzgebirgskreis auf einer Höhe von ca. 727 bis 772m NN

FFH-Gebiet: Kriegwaldmoore(Landesinterne Nummer: 264)

SPA-Gebiet: Erzgebirgskamm bei Satzung landesinterne Kennnummer: 71)

Kurzcharakteristik:
Das Moorgebiet Hühnerhaide wurde als Hang-Versumpfungsregenmoor gebildet und liegt auf einer lokalen Wasserscheide. Mit einer geschätzten Moor- und Regenerationsfläche von ca. 35 ha gehört die Hühnerhaide zu den größeren Mooren des sächsischen Erzgebirges. Sie gliedert sich in drei Moorkerne und erreicht Torfmächtigkeiten von über 4 m. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde zur Entwässerung und nachfolgenden Aufforstung mit Fichten ein ausgedehntes Grabensystem angelegt. Die Gräben wirken sich bis heute negativ auf das Moor aus. Neben Wollgräsern und Torfmoosen kommen als weitere moortypische Pflanzenarten noch Moosbeere, Rauschbeere und Krähenbeere vor. Nach dem immissionsbedingten Absterben der Fichten erfolgte eine Wiederaufforstung mit Murraykiefern und weiteren Kiefernarten. Die Hühnerhaide ist Lebensraum gefährdeter Tierarten wie der Kreuzotter und der hochmoortypischen Libellen Torf-Mosaikjungfer und Alpen-Smaragdlibelle. Bis in die neunziger Jahre konnte noch das Birkhuhn nachgewiesen werden.
 
Maßnahmenumsetzung:
Im Jahr 1997 begannen die Vorbereitungen zur Revitalisierung des Moores (Grabenkartierung, hydrogeologisches Gutachten, vegetationskundliche und faunistische Erfassungen). Auf der Grundlage der durchgeführten Untersuchungen wurden 1999 durch Waldarbeiter des damaligen Forstamtes Olbernhau 95 Staustufen in den Hauptentwässerungsgräben errichtet. Die verwendeten Rundholzdämme hielten jedoch vielfach nur kurzfristig dem vorhandenen Wasserdruck stand. Daraufhin erfolgte im Jahr 2001 der Bau großer Testdämme in Holzspundwand- und Bretter-Technologie, die sich bis heute bewähren. Im Jahr 2005 wurde mit Waldarbeitern des Forstreviers und Mitarbeitern des Naturparks begonnen, die kleineren Gräben im östlichen Moorkern mit 56 Holzspundwandämmen abzuriegeln. 2007 wurden hier weitere 27 Spundwanddämme und ein Bretterdamm ergänzt. Seit 2006 erfolgen auch im mittleren Moorkern Maßnahmen zum Wasserrückhalt. Im Jahr 2010 wurde ein weiterer Bauabschnitt durch Mitarbeiter des Naturparks „Erzgebirge/Vogtland“ realisiert. Dabei sollen zehn Bretterdämme und ein Spundwanddamm das Wasser in den mittleren Moorkern zurückstauen.

Die weitere Maßnahmen wie die Entfernung der Murray-Kiefern im westlichen Torfkörper durch den Staatsbetreib Sachsenforst und den Bau von zwei zusätzliche Dämme in den Hauptentwässerungsgräben im Rahmen des durch die DBU geförderten grenzübergreifenden Projektes zwischen Reitzenhain und Kalek folgten.