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Kleiner Kranichsee

Lage: südwestlich von Johanngeorgenstadt im Erzgebirgskreis

FFH-Gebiet: Erzgebirgskamm am Kleinen Kranichsee (landesinterne Kennnummer: 10E)

SPA-Gebiet: Westerzgebirge (landesinterne Kennnummer: 77)

Kurzcharakteristik:
Das Hochmoor „Kleiner Kranichsee“ ist ein Kammscheidenmoor, das nach Osten über Lehmergrundbach und Schwarzwasser in die Zwickauer Mulde und nach Süden über Buchschachtelgraben und Rohlabach in die Eger entwässert. Der Name des Moores leitet sich wahrscheinlich vom slawischen "granica" (Grenze) und der früheren Bezeichnung "Seihe" oder "Sehe" für mooriges Gebiet ab.
Das Moorgebiet Kleiner Kranichsee umfasst etwa 19 ha und gliedert sich von innen nach außen in die offene Hochmoorweite mit den schlenken- reichen Torfmoos-Wollgras-Rasen, den um- gebenden Bergkiefern-Moorwald sowie den Fichten(moor)-Randwald. Im Westen und Osten des Hochmoores befinden sich größere Torfabbauflächen mit deutlichen Regenerationserscheinungen. Es existieren einige Gräben zur Entwässerung des Gebietes, darunter auch ein Kunstgraben, der 1928 vertieft wurde. Durch Torfabbau und Entwässerungsgräben, die insbesondere die Hangwasserspeisung aus dem hydrologischen Einzugsgebiet verhindern, breiteten sich die Moorwälder zu ungunsten der offenen Hochmoorbereiche stark aus. Trotzdem zählt es zu den besterhaltenen Mooren des Erzgebirges. Zum hydrologischen Einzugsgebiet gehört auch der östliche Kernbereich des Butterwegmoores.

Maßnahmenumsetzung:
Im Rahmen der Managementplanung für das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet wurde für die Moorbereiche ein deutlicher Handlungsbedarf festgestellt. Daraufhin wurde im Jahr 2006 im Auftrag des damaligen Umweltfachbereichs des damaligen Regierungspräsidiums Chemnitz ein hydrologisches Gutachten mit konkreten Maßnahmenvorschlägen erstellt. Auf der Basis der anschließend erfolgten Ausführungsplanung wurden zwischen 2007 und 2010 Wiedervernässungsmaßnahmen in 5 Bauabschnitten durchgeführt. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Wiederherstellung der Hangwasserspeisung aus dem nördlichen hydrologischen Einzugsgebiet des Kleinen Kranichsees. Aber auch im Kernbereich wurden Maßnahmen zum Wasserrückhalt umgesetzt. Dies betrifft einerseits den im Jahr 1928 vertieften, ehemals das Moor durchschneidenden Henneberger Kunstgraben und andererseits den im Jahr 1975 durch Sprengung angelegten Grenzgraben. Im gesamten Moorgebiet wurden 55 zum Teil sehr große Staus eingebaut. Es kamen Bretter- und Spundwanddämme zum Einsatz, die mit Geotextil überzogen und anschließend mit Torf vollständig abgedeckt wurden.

 

Alle Maßnahmen wurden im Vorfeld mit der Umweltbehörde und dem Staatsforstbetrieb als Flächeneigentümer abgestimmt.

Für das Projekt erhielten wir finanzielle Unterstützung durch Fördermittel über die Richtlinie "Natürliches Erbe".