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Stengelhaide

Lage: bei Kühnhaide im Erzgebirgskreis auf ca. 730m bis 770m NN

FFH-Gebiet: Mothäuser Heide (landesinterne Kennnummer: 7 E)

Kurzcharakteristik:
Das Moorgebiet Stengelhaide war ursprünglich ein langgestrecktes Talhangmoor,  welches im Osten und Norden durch den Stinkenbach zur Schwarzen Pockau und im Südwesten durch den Krötenbach, Dreibächel und den Haselbach zur Preßnitz entwässert. Am Südrand verläuft der 1551 für den Bergbau angelegte Zeuggraben. Der bereits im Mittelalter begonnene Torfabbau wurde um1920 mit dem Bau der Torfverarbeitungsfabrik intensiviert und erreichte zwischen 1950 und 1990 seinen Höhepunkt. Heute besitzt der zentrale östliche Teil des Moores nur noch Reste der ehemaligen Torfauflage. Der westliche Teil der Stengelhaide blieb vom Torfabbau verschont, jedoch wirkte die effiziente Entwässerung durch das Grabennetz.

Während in der westlichen Stengelhaide überwiegend torfmoosreicher Fichten-Moorwald ist, werden der mittlere und östliche Teil durch Birken-Moorwälder und Sukzessionsflächen charakterisiert. Als typische Moorpflanzen treten Torfmoose, Wollgräser sowie Rausch- und Moosbeere auf.

Maßnahmen:
Erste Revitalisierungsmaßnahmen fanden direkt nach der Einstellung des Torfabbaus 1990 bis 1992 statt. Ab Januar 2000 wurden verschiedene Maßnahmen punktuell vor allem in den Abbauflächen durch den Naturpark realisiert.

Während der Erstellung des FFH-Managementplanes erhielt das Moor ein hydrologisches Gutachten (2009), welches die ausgewiesenen Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für die Lebensraumtypen und das gesamte Moor konkretisiert. Nach der Präzisierung der Maßnahmen wurden die Gräben der östlichen  und mittleren Stengelhaide innerhalb des grenzüberschreitenden Projektes "Revitalisierung der Moore zwischen Reitzenhain und Kalek im Erzgebirge mit know-how-Transfer" weitestgehend verbaut. Manuell und mit Baggertechnik entstanden 92 Einzelmaßnahmen in Form von Anstauen und Verfüllungen.

Mit dem Projekt "Moorevital-2018" -Fortgesetzter Moorschutz im Erzgebirge" setzt der Naturpark "Erzgebirge/Vogtland" die Revitalisierung der Stengelhaide fort. Mit 170 Einzelmaßnahmen wird nun seit 2018 der konzentrierte Abfluss des Wassers aus dem Westteil der Stengelhaide unterbrochen. Während in den kleineren Gräben einfache Verfüllungen ausreichen, mussten in den tiefen und breiten Gräben stammarmierte Torfdämme und Spundbohlendämme gebaut werden. In den sensiblen und schwer zugänglichen Teilen errichteten Mitarbeiter des Naturparks manuell Spundwanddämme für den Wasserrückhalt.

Näheres finden Sie unter  

https://moorevital.sachsen.de/

Finanziert wurden die verschiedenen Projekte mit Unterstützung von Fördermitteln aus "der Landschaftspflegerichtlinie" des Freistaates Sachsen, der Richtlinie "Natürliches Erbe", der Deutschen Bundesstiftung Umwelt sowie dem Kooperationsprogramm "SN-CZ".